In der pharmazeutischen Herstellung ist die Gefriertrocknung ein weit verbreitetes Verfahren, um Medikamente in höchster Qualität für viele Jahre ungekühlt haltbar zu machen. Die dafür nötige Kältetechnik ist komplex, denn je nach Hersteller, Medikament und Prozessschritt gibt es unterschiedliche, sehr spezifische Anforderungen.
Das Medikament verlässt die Sterilabfüllung meist als wässrige Lösung in einem Fläschchen mit offenem Stopfen. Mehrere tausend solcher Vials können gleichzeitig die Gefriertrocknungsanlage eingebracht werden. Sie stehen auf Stellplatten, durch die ein tiefkaltes Spezialöl strömt. So friert das Medikament bei Temperaturen von -40 °C bis -55 °C ein.
Im weiteren Schritt wird ein Vakuum erzeugt, wodurch das gefrorene Wasser aus dem Medikament sublimiert. Der entstehende Wasserdampf geht am Eiskondensator in die Kältefalle und wird dort bei -80 °C in Form von Eis gebunden. Ist die Feuchtigkeit entzogen, wird das Vial verschlossen. Das enthaltene Granulat ist nun über lange Zeiträume ohne Kühlung haltbar.
Für die Qualität der Medikamente ist es wichtig, dass jede Beladung dieselben, festgelegten Prozesse für Abkühlung und Trocknung erfährt. Die geforderte Homogenität stellt hohe Ansprüche an das Design des Gefriertrockners.
In Marburg kommen seit einem Jahr innovative Gefriertrockner zum Einsatz, die ohne direkte Emissionen und Luft als Kältemittel arbeiten. Optimierungen in der Betriebssteuerung, die zentrale Bereitstellung der Kälte und die optimierte Abwärmenutzung sorgen für einen besonders geringen Energiebedarf und gesteigerte Effizienz. So trägt der Standort zu den Nachhaltigkeitszielen des Unternehmens bei.
Einblicke in die Funktionsweise der Gefriertrocknungsanlagen gibt ein Video, das gemeinsam mit unseren Partnern HOF, Mirai Intex und Refolution entstanden ist.
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