Mit der weltweit rasanten Verbreitung des Coronavirus gewinnt Blutplasma als Basis potenzieller Therapien gegen COVID-19 verstärkt an Aufmerksamkeit in Medizin und Gesellschaft. Bereits in vergangenen Pandemien hatte sich eine Behandlung basierend auf dem flüssigen, antikörperreichen Bestandteil des Blutes als erfolgreich erwiesen und lässt auch bei der Bekämpfung von COVID-19 Hoffnung aufkeimen.
Über die Pandemie hinaus spielt Blutplasma bereits seit langem eine wichtige Rolle im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Gespendetes Plasma wird zur Entwicklung lebensrettender Therapien für Patienten mit seltenen und schweren Erkrankungen wie beispielsweise bei Hämophilie oder primären Immundefekten verwendet. Aber auch für Mensch, die nicht unter einer schweren oder seltenen Krankheit leiden, kann Plasma lebenswichtig sein, zum Beispiel, wenn es als „Wundkleber“ bei Operationen zum Einsatz kommt.
Welchen Stellenwert Blutplasmaspenden besitzen, veranschaulichen die folgenden Fakten:
- Weltweit sind mehr als 1.000.000 Kinder und Erwachsene auf Medikamente aus Blutplasma angewiesen.
- Man benötigt 1.200 Plasmaspenden, um einen Menschen mit Hämophilie ein Jahr lang mit Plasmapräparaten zu behandeln.
- Auf Grund der komplexen Herstellung von Plasmapräparaten können Patienten erst nach 7 bis 12 Monaten ihre Therapie erhalten.
- Plasmaspenden sind dabei schonender für den Körper als Blutspenden: Direkt bei der Entnahme werden die restlichen Bestandteile des Blutes vom Plasma getrennt und dem Spender wieder zugeführt. Plasmaspenden ist deshalb bis zu zwei Mal pro Woche und 60 Mal im Jahr möglich.
Die „International Plasma Awareness Week“
Um das Bewusstsein für die Bedeutung von Plasma zu schärfen, hat die Plasma Protein Therapeutics Association (PPTA) die „International Plasma Awareness Week“ ins Leben gerufen, die in diesem Jahr vom 5. bis 9. Oktober stattfindet.
Die Initiative schafft Aufmerksamkeit für die allgemeine Notwendigkeit von Blutplasmaspenden, um Menschen mit seltenen und schweren Erkrankungen dauerhaft medizinisch versorgen zu können und ihnen ein nahezu normales Leben zu ermöglichen.
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie gewinnen Plasmaspenden eine zusätzliche Bedeutung. Im Rahmen der Plasma Alliance CoVIg-19, zu deren Gründungsmitgliedern CSL Behring zählt, wird derzeit ein potenzielles Hyperimmunserum auf Basis von Blutplasma entwickelt, das zur Behandlung von COVID-19 eingesetzt werden soll. Dazu benötigt man Plasmaspenden von rekonvaleszenten Coronavirus-Patienten, die bereits von der COVID-19-Erkrankung genesen sind.